Tust Du, was Du tust?
ich habe mich die Tage ein wenig mit dem Zen-Buddhismus beschäftigt. Eine sehr alte und weise vorwiegend in Japan verbreitete buddhistische Schule, die ihre Anhänger lehrt, durch Meditation den gegenwärtigen Augenblick und des gegenwärtige Bewusstseins zu zelebrieren und den Augenblick der Ruhe zu schätzen.
Während ich so stöberte, bin ich auf eine wunderschöne weise Geschichte gestoßen und möchte diese heute mit Euch teilen.
Tue, was Du tust
Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“
Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: „Bitte treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?“
Es kam die gleiche Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“
Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu: „Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr, wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.“
(Aus dem Zen)
Es könnte so einfach sein, wenn wir uns mehr dem Hier und Jetzt widmen würden und jeden Augenblick wertschätzten.
Fangen wir also an ...
Perfekt unperfekte Grüße sendet Euch
Eure Ewa
10 Kommentare
Lieber Hans, vielen Dank für deine Übersetzung. Das ist wirklich interessant! Studierst du diese Lehren? Danke fürs Teilen! Herzliche Grüße, Ewa
🌺 SAYSORRY
Hallo liebe Birgit, ich finde es toll, dass du dranbleibst, auch wenn es mal harpert. Darum geht es doch auch. Wir sind alle unperfekt, und das ist genau richtig so. Wer will schon perfekt sein. Und was ist überhaupt perfekt? Jeder sollte in seinem Tempo seine Ziel verfolgen und sich nicht unterkriegen lassen. Und vor allem nicht von anderen vorschreiben lassen, wie man zu sein hat. Unsere Vielfalt bereichert doch grad unser Leben. Ich sende Dir ganz herzliche Grüße, Ewa
🌺 SAYSORRY
子非魚安知魚之樂 – 子Meister (du) 非bist kein 魚Fisch, 安wie [kannst du da] 知wissen, [was] 魚之樂Glück der Fische [ausmacht]? (Zhuangzi, Kapitel Herbstfluten, komplett etwa hier, Note 13: https://ctext.org/zhuangzi/floods-of-autumn/ens)
Ich kenne diese Geschichte. War einige Monate in Therapie, dort wurde diese Geschichte von einer Therapeutin vorgelesen. Hat mich sehr berührt. Ich finde diese Geschichte wunderschön. Mit der Umsetzung hapert es manchmal noch immer. Bin und bleibe dran und beschäftige mich auch weiterhin mit dem Buddhismus. Liebe Grüße Birgit
Hallo Hans, habe ich das richtig übersetzt? Baby-Fisch-Freunde? 😂
Sehr lustig. Ich bin der japanischen Sprache leider nicht mächtig, danke Dir aber für Deinen erheiternden Beitrag! Ich sende dir ganz herzliche Grüße, Ewa
🌺 SAYSORRY